05 Februar 2006

Der ewige Tag

"Der ewige Tag" war der erste Kurzfilm, in dem ich mitgewirkt habe. Ein Freund von mir fragte mich, ob ich nicht Lust hätte den Ton für einen kleinen Kurzfilm eines befreundeten Hobby- Regisseurs zu machen. Ohne jegliche Erfahrung und mit voller Naivität (das wird schon nicht so schwer sein), stellte ich mir eine kleine "mobile" Recording - Einheit (Richtrohrmikro, 19" Datrecorder und ein, mit einem Palituch vor den Bauch gebundenes, Tisch Mischpult... Yeahh!!) zusammen und schlug dann mit meinem Assistenten (einer musste ja den Dat bedienen) am Drehort auf. Schnell wurde klar, dass ich der einzige Semiprofessionelle am Set war. Riesige Batterien an Scheinwerfern, Kameradolly mit Schienensystem und ein dreiköpfiges Maskenteam suggerierten mir, dass ich hier definitiv keinen mit meinem Bauchladenmischpultsetup beeindrucken konnte. Das Ganze wurde dann auch mit einer fetten 35 mm Kamera gedreht: Action, die Klappe fiel und die Kamera ratterte los und übertönte sämtliche O-Ton Geräusche. Nachdem weder Molton noch andere Dämmaterialien, die Kamera zum Schweigen bringen konnte, packte ich, ganze 2 Stunden später, meinen Kram wieder ein und fuhr nach Hause. Ich plante die einzelnen Sounds im Nachhinein aufzunehmen und dann per Hand an das Bild anzulegen. Einen ganzen Tag lang klapperte, hüpfte und stampfte ein Freund (der, der mir die ganze Sache vorgeschlagen hatte, hähähä!!!) durch den gesamten Drehort, damit ich auch wirklich jedes mögliche Geräusch hatte, um eine realistische Atmo herzustellen. Ich brauchte 2 Wochen um alle Sounds synchron ans Bild zu legen, zwischendurch hatte der Regisseur dann noch die tolle Idee den Soundtrack von einem Freund komponieren zu lassen. Also, hab ich meine Sachen gepackt, bin nach Berlin gefahren, um an einer stark befahrenen Strasse, direkt über der U-Bahn, in einer Kirche ein Streicherquintett mit atonaler Sopranistin aufzunehmen (das Komponierte gefiel dem Regisseur dann aber doch nicht so und somit kommt der Soundtrack nun aus der Retorte). Nach einer weiteren Woche, Diskussionen mit dem Regisseur (er war wirklich sehr angagiert), einigen Änderungen und Verbesserungen war das Werk vollbracht und der Film wurde beim Hamburger Kurzfilm Festival 2002 im Zeise Kino 1 gezeigt.
Ich war um so viele "Erfahrungen" reicher geworden, dass ich erstmal keinen Bock mehr auf Film hatte ... einen Monat später war ich mit den gleichen Team wieder am drehen ("Der Knaller"s.u.).

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Title: Der ewige Tag
File size
: 46.7 MB
Length
: 9:08
Format
: quicktime